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  Ruanda
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Ruanda
 Ruanda
„Mitten im Unterricht springt der Schüler auf, kriecht laut schreiend unter den Tisch: Er hat Angst zu sterben. - Doch es gibt die mordenden Milizen nicht mehr. Seit dem Völkermord in Ruanda sind bereits 15 Jahre vergangen. Trotzdem sind solche Szenen immer noch Alltag in dem ostafrikanischen Land. Denn viele Menschen leiden unter den Folgen einer posttraumatischen
Belastungsstörung.“http://www.johanneswerk.de/index.php?id=733&backPID=730&tt_news=1296


Hauptstadt

Kigama

Einwohnerzahl

ca. 900.000 Einwohner

Größe

26.340 Quadratkilometer

Währung

Ruanda-Franc

 

Lage
Ruanda ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika. Er grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania. Wegen seiner in weiten Teilen hügeliger Landschaft wird er auch „Land der tausend Hügel " genannt. Von 1884 bis 1916 war Ruanda eine deutsche Kolonie.



Bevölkerung
Die Kolonialmächte bestimmten, dass die Bewohner unterteilt werden sollen in : Bauern (HUTU), Rinderzüchter (TUTSI) und Jäger (TWA). Dies wurde so entschieden, da die Bauern auf dem Land lebten, die Rinderzüchter viele Tiere hatten und die Jäger Tiere töteten. Die Kolonialmächte hielten diese drei Gruppen für Stämme und gingen auch so mit ihnen um. Daraus sind viele Konflikte entstanden, die das Land noch heute belasten.

 

Flora & Fauna
Die Hochgebirge in Ruanda sind durch besondere Ökosysteme mit einzigartigen Tier und Pflanzenarten geprägt. Das Zentrum Ruandas wird schon seit langer Zeit intensiv landwirtschaftlich genutzt. Im trocken-heißen Osten befindet sich der Akergera Nationalpark mit Gras-Baum-Savanne, Sumpfgebieten und Seen. Der Park beherbergt zahlreiche große Herden von verschiedenen Tierarten.






Religion

Katholisch (55%),Protestantisch(38%), Moslems (5%), andere (2%)

 

Musik
Musik ist in Ruanda eine wichtige Kunstform

Klima
Tropisches Hochlandklima, Tageshöchsttemperaturen auf 1500 m Höhe meist unter 30°C, nachts selten unter 15°C. Große Regenzeit: Februar bis Mai, große Trockenzeit Juni bis Mitte September; kleine Regenzeit: Mitte September bis November, kleine Trockenzeit Dezember bis Januar.

Staatsform/Regierungsform
Präsidiale Republik; Staatsoberhaupt: Dr. h. c. Paul Kagame (FPR) , Amtszeit: 7 Jahre; Regierungschef: Bernard Makuza





Unabhängigkeit

seit 1. Juli 1962

 

Wirtschaft
2003 und 2004 betrug die Höhe des Exportes geschätzte 73 bzw. 70 Mio. US-Dollar, bzw. laut Weltbank 2000 und 2003 8,3%! Wichtige Exportpartner waren beispielsweise: Indonesien, Deutschland, China, Hongkong und Südafrika.

Landwirtschaft
Ruandas Wirtschaft ist stark landwirtschaftlich geprägt. Ungefähr 93 % der Bevölkerung arbeiten in diesem Bereich. Ein großer Teil der Erträge gelten allerdings der Selbstversorgung (90 %). Die Landknappheit ist groß. Über 90 % der vorwiegenden Familienbetriebe bewirtschaften eine Fläche von weniger als einem Hektar. Traditionell sind Rinder die hoch geschätzten Nutztiere; es wurde vor allem die Milch (für Butter zur Körperpflege und Sauermilch als Nahrung) genutzt. Heute gibt es eine moderne Milchverarbeitung mit einer breiten Palette an Produkten. Viele Kleinbauern haben aber nicht genug Weideland und Futter, um eine Kuh zu halten. Kleinstbauern halten daher eher Ziegen oder gar nur ein paar Hühner. Hasenzucht und Schweinehaltung sind in geringem Ausmaß bekannt.

Politik
Ruanda ist eine Verfassungsrepublik. Die heutige Verfassung wurde 2003 per Volksabstimmung verabschiedet. Der Präsident wird in allgemeinen Wahlen bestimmt. Das Parlament besteht aus zwei Kammern, der Nationalversammlung und dem Senat. Die politischen Parteien versammeln sich im sogenannten „Abstimmungsforum" (Forum de concertation), wo Beschlüsse im Konsens gefasst werden. Die heutige Politik ist stark von den Nachwirkungen des Krieges (1990-1994) und Völkermordes (1994), den wirtschaftlichen Problemen und der Unsicherheit in der Region geprägt.

Tourismus
Tourismus spielt in Ruanda noch keine umfangreiche Rolle. Das Land verfügt weder über große Naturparks (wie Kenia und Tansania) noch über Meeresstrände. Es setzt daher realistischer Weise nicht auf Massentourismus, sondern auf wenige zahlungskräftige Touristen. Auch eher Abenteurer lustige Touristen auf den Weg quer durch Afrika halten sich meistens aber nur kurze Zeit in Ruanda auf. Seine Besonderheiten für den internationalen Tourismus stellen vor allem die Berggorillas dar, die an den Hängen der Vulkankette (Virunga) im Norden des Landes leben.




Völkermord in Ruanda

Bei 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung handelte es sich um Hutu, 10 bis 15 Prozent waren Tutsi und 1 Prozent Twa. Diese "Stämme" sprechen dieselbe Sprache (Ikinyarwanda) und lassen sich nicht zuletzt wegen ihrer Vermischung nicht klar voneinander unterscheiden. Der Konflikt zwischen Hutu und Tutsi entlud sich mehrmals in blutigen Auseinandersetzungen. Geschürt wurde der Hass der Hutu gegen die Tutsi von einem "Komitee zur Verteidigung der Republik" (CDR), dem Sender "Radio-Télévision Libre des Mille Collines" und von Vertrauten Agathe Habyarimanas, der Ehefrau des Staatspräsidenten Juvénal Habyarimana (1937 - 1994), eines Hutu, der 1973 in einem unblutigen Staatsstreich die Macht an sich gerissen hatte und seinerseits auf einen Ausgleich zwischen den Bevölkerungsgruppen hinarbeitete. Radikale Hutu beschimpften die Tutsi als "Kakerlaken" (inyenzi) und riefen dazu auf, sie wie Ungeziefer auszurotten. Als Juvénal Habyarimana mit Cyprien Ntaryamira, seinem Amtskollegen aus Burundi, am 6. April 1994 von einer Gipfelkonferenz in Daressalam zurückkehrte, wurde ihr Flugzeug beim Anflug auf Kigali von zwei Raketen getroffen und stürzte ab. Der Tod des Staatspräsidenten von Ruanda wirkte wie ein Fanal: Unmittelbar nach dem Absturz der Maschine – für den die Hutu auf der Stelle die Tutsi verantwortlich machten, obwohl der Anschlag bis heute ungeklärt blieb – brachte Juvénal Habyarimanas Leibgarde gemäßigte Politiker in den eigenen Reihen um, darunter auch die Premierministerin Agathe Uwilingiyimana. Mit Gewehren, Macheten und Nagelkeulen bewaffnete Hutu-Milizen errichteten Straßensperren, durchkämmten Kigali und verschonten bei ihrer Jagd auf Tutsi auch keine Frauen und Kinder. Häufig verstümmelten sie ihre Opfer, bevor sie sie töteten. Kirchentüren hielten die Mörderbanden nicht auf. Hutu, die zur Mäßigung mahnten, wurden ebenfalls umgebracht. Die in Ruanda stationierten UN-Beobachter (MINUAR) sahen zunächst tatenlos zu, wie die Tutsi abgeschlachtet wurden. Einige Male wurden sie selbst angegriffen. Die Blauhelm-Soldaten halfen zwar Ausländern beim Verlassen des Landes, aber die Einheimischen überließen sie ihrem Schicksal. Die Vereinten Nationen deklarierten das Geschehen bewusst als Bürgerkrieg und nicht als Genozid. Erst am 23. Juni griff eine französische Militäreinheit mit Zustimmung des UN-Sicherheitsrats von Zaïre aus in die Auseinandersetzungen ein.

Eine Rebellenarmee der Tutsi ("Front Patriotique Rwandais", FPR), die von Uganda aus in Ruanda einmarschiert war, eroberte am 4. Juli 1994 Kigali und erklärte zwei Wochen später den Krieg für beendet.


 

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